ich bin neu hier mit Interesse an EHS und die Auswirkungen von elektromagnetischer Strahlung. Studiert habe ich Elektrotechnik / Informationstechnik und wir hatten auch einiges zum Thema RF und Signaltheorie. Beruflich bin ich aber in der Software-Entwicklung unterwegs, deswegen auch mein Name "rfnoob".
Persönlich bin ich zum Thema EHS gekommen, nachdem ich bei einem Umzug in eine neue Wohnung (Stadt, Altbau, zentral gelegen) in meinem neuen Schlafzimmer einfach nicht richtig schlafen konnte. Das ging soweit, dass ich selbst im Wohnzimmer auf meiner Couch besser zur Ruhe gekommen bin, als auf meiner recht guten Matratze. Nach einer Reihe von Tests (Bett umgestellt, Lautstärke reduziert, CO2 Wert kontrolliert, Schadstoffuntersuchungen) blieb am Ende noch das Thema EMF.
Mit dem Wi-Fi Analyzer (https://www.acrylicwifi.com/en/wifi-analyzer/) konnte ich dann recht schnell herausfinden, dass mein Nachbar ca. 1m entfernt vom Bett hinter der Wand einen extrem starken WLan-Accesspoint (2.4 und 5 Ghz) aufgebaut hatte: Ich habe mir dann Trittschallplatten (sind mit Aluminium beklebt) besorgt (https://www.selit.com/produkte/laminatu ... unterlage/) und diese einfach nur an die Wand gelegt. Damit konnte ich dann eine Dämpfung von ca. ~15 dB erreichen: Der Schlaf ist einen Tick besser geworden, aber noch lange nicht gut. Was ich aber oft hatte, war ein extrem starker Tinnitus (deutlich höherfrequenter als mein "üblicher") der direkt nachdem ich mich ins Bett gelegen hatte aufgetreten ist. Das ist jetzt weg.
Interssant ist auch: In der Wohnung meiner Eltern (Stabiler Bau, hohe Dämpfung, benötigen einige Wlan Repeater selbst auf kurze Entfernung, Dorf) schlafe ich deutlich besser.
Nachdem ich dann derletzt in einem Airbnb (Neubau, stabile Bauweise, Fliesen, schlechter Mobilfunk Empfang) plötzlich wieder besser schlafen konnte, habe ich mir das Safe and Sound and Sound Pro II ausgeliehen und einige Messungen in meiner Wohnung gemacht:
- Im Schlafzimmer messe ich die höchste Leistungsdichte
- Mein Luftfilter sendet kontinuerlich ein starkes Wlan Signal
- Mein Arbeitsplatz (zur Straßenseite) hat eine hohe Belastung
- Die geringste Belastung ist in der Küche (Fließen, Rest der Wohnung: Parkett)
- Die Hue-Lampen senden im Sekundentakt, was ich nicht unbedingt erwartet habe
Da ich (noch) keinen Spektrumanalysator habe (der tinySA Ultra sieht interessant aus), kann ich noch nicht genau sagen, woher die Belastung im genauen kommt. Ich vermute aber WLan (2.4 und 5 Ghz), Bluetooth (2.4 Ghz) und Mobilfunk sind die größten Übeltäter.
Hier habe ich noch eine Audioaufnahme, hat jemand eventuell eine Idee, was der Ton ab ca. 6s sein könnte?
https://vocaroo.com/19I7AAiqg4p9
Meine nächsten Schritte sind jetzt herauszufinden ob die EMF Belastung tatsächlich meinen schlechten Schlaf erklärt. Vermutlich werde ich einige Airbnbs besuchen (arbeite zu 100% von Remote) und schauen, ob die Schlafqualität mit der EMF Belastung korreliert. Gleichzeitig werde ich einige Abschirmfolien besorgen und meine Wand zum Nachbar zupflastern. Abschirmfarbe ist mir aktuell noch zu teuer, sollte es sich aber herausstellen dass das tatsächlich ein Thema ist, werde ich vermutlich einfach umziehen.
Soweit mein kleiner Bericht, ich halte euch auf dem laufenden, wenn ich mehr herausfinde.
Wie sind eure Erfahrungen mit Schlafqualität und Abschirmung, Umziehen, etc.? Mich würde es interessieren, welche Maßnahmen bei euch erfolgreich waren.
rfnoob